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0. Gott und Welt als Ganzes begreifen
Einführung, in einen philosophischen Entwurf auf jüdisch-christlicher Basis (4 jüdische Grundströmungen nach 1.3.4.)
Seit meiner frühen Kindheit treiben mich uralte Fragen:
1. Wie funktioniert unsere menschliche Welt ?
2. Welchen Weg geht die Menschheit ?
3. Welche Zukunft erwartet uns, was können wir gestalten ?
Das
Resultat meiner Überlegungen und eines bisweilen schwierigen
Lebensweges ist die These einer "Menschheitsentwicklungskurve" für
Bevölkerungswachstum, technischen- und gesellschaftlichen
Fortschritt und der Notwendigkeit des Gottesbezuges für die
menschliche Welt.
Diese 2 Thesen werden von mir Ansatzweise an Hand der deutschen und
europäischen Geschichte sowie durch philosophische und
theologische Betrachtungen veranschaulicht. Bezogen auf die
gesellschaftliche Entwicklung geht es mir dabei nicht um den Nachweis
absoluter Wahrheiten sondern um das philosophische Verbinden richtiger
Einschätzungen und Wertungen, die auch dem aufgeklärten und
bisweilen atheistischen Menschen von heute den Gottesbezug der
menschlichen Welt in Geschichte, Gegenwart und Zukunft deutlich
machen. Mein monotheistischer, integrativer Gottesbegriff steht dabei für die Interessen der Menschheit als Ganzes.
Die Thesen sind vorläufiges Ergebnis von Überlegungen zu den aufgeworfenen Fragen. Deren Veranschaulichung ist keine wissenschaftliche Arbeit. Dazu fehlt mir die Kraft. Sie ist Meinung im Sinne der Meinungsfreiheit.
Gott und Welt als Ganzes begreifen
Philosophischer Entwurf auf jüdisch-christlicher Basis (4 jüdische Grundströmungen nach 1.3.4 .)
1. Die
Menschheitsentwicklung nach dem "Prinzip Gott" - Eine Kurvendiskussion
1.1. Bevölkerungsentwicklung
1.2. Materielle Welt und
gesellschaftliche Entwicklung
1.2.1. Determiniertheit der
materiellen Welt
1.2.2. Naturwissenschaftliche Erkenntnis, technische Entwicklung und gesellschaftliche Verhältnisse
1.2.3. Grenzen des Wachstums
1.3. Das "Prinzip Gott" als zivilisatorisches Grundgesetz
1.3.1. Göttliche Momente
1.3.2. Der Beginn des menschlichen Aufstieges
1.3.3. Religion und Gesellschaft
1.3.4. Struktur der 3 im Morgenland
begründeten monotheistischen Relegionen
1.3.5. Das Christentum als tragende Relegion des steilen Aufstiegs
1.3.6. Prägung und Bestimmtheit des individullen menschlichen
Denkens
1.4. Kritik relegionsfreier philosophischer Überlegungen
1.4.1. Die Marxistische Gesellschaftsauffassung
1.4.3. Die Herren- und Sklavenmoral
1.5. Gechichte mit Gottesbezug betrachtet
1.5.1. Geschichte bis 1500 - Zeit der niederen Stetigkeit
1.5.2. Reformation und Aufklärung - Zeit der niederen Unstetigkeit
1.5.2. Geschichte bis zum 20. Jahrhundert - des steilen Aufstiegs
1.5.3.
Das "Prinzip Gott" und das 20. Jahrhundert - Ende des steilen
Aufstiegs und Beginn der höheren Unstetigkeit
2.1. Glaubensmäßige Verfaßtheit
der Welt
2.2. Immerwährend
fortbestehende Notwendigkeit von Herrschaft
2.3. Demokratie als Herrschaftsform
2.4.
Schlußgedanken
zwischen Vision und Traum: fürstlich Leben
Gott und Welt als Ganzes begreifen
1. Die Menschheitsentwicklung nach dem Prinzip Gott - Eine
Kurvendiskussion
Für
jeglichen natürlichen oder technischen Prozeß gibt es einen Idealverlauf, der
eine qualitative Veränderung unter optimalen Bedingungen beschreibt.
1. These:
Zielnivau verbindet.
Dies gilt auch dann, wenn konkrete historische Ereignisse bezogen
auf einen solchen Verlauf in Unstetigkeit zu stehen scheinen, Rückschläge zu verzeichnen sind. Dabei ist die
Heraushebung des Menschen aus dem Tierreich die Geschichte des
Herauswachsens aus der Unwissenheit in eine durch Wissen geformte
Bewußtheit.
Diese These
soll im folgenden in wesentlichen Bereichen der Menschheitsentwicklung veranschaulicht
werden.
Im nachfolgenden Diagamm wird die Menschheitsentwicklung als Kurve dargestellt:
Stetigkeitszeit
Unstetigkeitszeit
Anstieg Unstetigkeitszeit
Stetigkeitszeit
wirtschaftlich
ca. 1500 - 1850
ca. 1900 - 2000
Die
Kurve weist einen niederen Bereich stetiger Entwicklung, einen
niederen Unstetigkeitsbereich, einen Bereich des steilen Anstiegs,
einen höheren Unstetigkeitsbereich und einen höheren Bereich
stetiger Entwicklung auf. Sie ist auf alle Teilbereiche der
menschlichen Entwicklung
- Bevölkerungsentwicklung
- Gesellschaft
mit Entwicklung von Theologie und
Philosophie
- Wissenschaft, Technik, Produktivität,
anwendbar. Es ist davon auszugehen, dass denkbare spezifische Kurven einzelner Territiorien (Länder, Erdteile) auch bezogen auf Bevölkerungsentwicklung, Wissenschafts- und Technikbereichen nicht kongruent verlaufen.
1.1. Bevölkerungsentwicklung
Die Erhöhung der Bevölkerungsdichte war von Anbeginn der Menschheit entscheidend für den allgemeinen zivilisatorischen Fortschritt. So standen die ersten Staatengründungen in Mesopotanien, der Aufstieg und Zerfall Roms, die Entwicklung der Relegionen in einem Zusammenhang mit der Erhöhung der Bevölkerungsdichte in den jeweiligen Gebieten.
Das Ende des allmälichen Bevölkerungswachstums im Bereich der niederen Stetigkeit, also den anschließenden niederen Unstetigkeitsbereich der Bevölkerungsentwicklung sehe ich am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit (1450 - 1800). So weist der Verlauf der Bevölkerungsentwicklung eine ständige Verkürzung des Zeitraumes auf, der zur Verdoppelung der jeweils gleichzeitig lebendenden Bevölkerung erforderlich war. Diese Dynamik des Zuwachses war bis in die jüngste Vergangenheit hinein ungebrochen. In der Gegenwart (Bereich der oberen Unstetigkeit) zeichnet sich ab, daß sich der genannte Zeitraum zu verlängern beginnt, sich das Bevölkerungswachstum also verlangsamt. So ist günstiger Weise zu erwarten, daß die gleichzeitig lebende Weltbevölkerung in überschaubaren Zeiträumen nur noch unwesentlich wachsen wird (obere Stetigkeit) und eine Sättigungsgrenze erreichen wird.
Diese
Erwartungen korrespondieren mit der Annahme, daß in dem
geschlossenen System Erde
nur für eine endliche Anzahl menschlicher Individuen die
notwendigen bis ausreichenden Existenzmittel dauerhaft zur Verfügung
stehen.
Es wird eine obere Grenze für die Weltbevölkerung geben.
Erstrebt man für alle
Menschen auch hinreichende Lebensbedingungen, also ein gewisses
Maß an Freiheit
in Würde und Wohlstand, so muß diese Grenze notwendiger
Weise niedriger
angesetzt werden. Sie sinkt ferner in dem Maße, in dem die
Gesamtpopulation
aller Menschen ihre Existenzbedingungen durch ignorantes Verhalten
(Umweltzerstörungen) verschlechtert. Überschneidet
sich diese
Tendenz mit der tatsächlichen Größe der
Weltbevölkerung werden menschliche Katastrophen die Folge sein.
Diese können sich in Naturkatastrophen, die sich beispielsweise
als Dürre oder Überschwemmungen (Springfluten an den
Küsten, Starkregen mit Erdrutschen im Binnenland) infolge des
Klimawandels einstellen. Sie führen durch den Verlust von
Siedlungsräumen zu Klimaftlüchlingen. Dies ist bereits im
Sahelraum, Zentralasien und für einige pazifische Inseln sowie
tief glegene küstennahe Gebiete absehbar. So wird Naturrecht
(Prinzip Gott)
jegliches Menschenrecht (menschengemachter Versuch durch ethische
Regeln
Gerechtigkeit herzustellen) brechen und die Bevölkerungszahl dem
Anpassen, was
dann noch möglich ist. Es ist zu erwarten, daß der Verlauf
dieser Anpassung dann auch von militanten
Auseinandersetzungen begleitet sein wird. Es ist folglich eine Frage
weltweiter
Verantwortung, das Wachstum der Weltbevölkerung zu begrenzen.
Als Optimist und Christ vertraue ich darauf, daß die Menschheit im Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung die als These beschriebene Idealkurve noch nicht verlassen hat. Es steht auch in der Verantwortung der Menschheit diese Erkenntnis durchzusetzen und in kollektiver Selbstbeherrschung die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gibt es ermutigende Ansätze wie z.B. die Bemühungen zur Verminderung der Emission der Treibhausgase um den Klimawandel zu verlangsamen oder die Begrenzung des Bevölkerungswachstums durch staatliche Programme wie in China.
Für
die in
mosaischer Zeit lebenden Menschen, war die Welt ein weitgehend
unerforschtes
offenes System, indem eine steigende Anzahl von menschlichen Individuen
die
Existenzbedingungen für die damaligen Gruppen von Menschen
insgesamt verbessern
konnte: "Seit fruchtbar und mehret euch". Die unreflektierte
Fortschreibung dieses Auftrages erscheint mir im Bereich der oberen
Unstetigkeit und oberen Stetigkeit äußerst problematisch.
1.2. Materielle Welt und
gesellschaftliche Entwicklung
1.2.1. Bestimmtheit der
materiellen Welt
Im Bereich der oberen Stetigkeit werden wir in der Lage sein, die naturgegebenen Strukturen und strukturverändernden Prozesse bis in kleinste Verästelungen zu erkennen. Die Richtigkeit der summierten Erkenntnis wird, gemessen am schon Erkannten, bis auf den weiter kleiner wedenden "Letzten Rest", zunehmen.
Wir werden in die Lage kommen, das Raumschiff Erde technisch korrekt und verantwortlich zu steuern.
1.2.2. Naturwissenschaftliche Erkenntnis, technische Entwicklung und gesellschaftliche Verhältnisse
Der
Kulturstand blieb dann jedoch für mehrere Jahrhunderte relativ
gleich bis im Bereich der niederen Unstetigkeit Buchdruck und später die massenhafte Herstellung und
Anwendung technischer Energie zum Aufbruch in die Moderne und in das
Industriezeitalter führten. Von nun an wurde, im Bereich des steilen Anstiegs, gezielt für
neue technische
Lösungen und neue Produkte geforscht. Im 20. Jahrhundert kann man
wohl mit
Recht von einer wissenschaftlich - technischen Revolution sprechen, die
alle
Lebenbereiche der modernen Gesellschaft durchdrungen hat.
Parallel zu
dieser technischen Entwicklung entwickelten sich auch die gesellschaftlichen
Strukturen in allen Teilbereichen: Wirtschaft, Staat und Kultur zunehmend
komplexer.
Für die
Beschreibung von Problemen und Prozessen des gesellschaftlichen Zusammenlebens
der Menschen wurden mehrere Geisteswissenschaften begrünget. Hierzu zählen die
eher beschreibenden und archivierenden Disziplinen: Geschichte, Geographie, die
vorallem ein Abbild des Gewesenen und Bestehenden liefern.
Bei
den, die Steuerung gesellschaftlicher Prozesse beeinflussenden
Teildisziplinen
ist auffällig, daß sie sich nicht immer nur systematisch
ergänzen sondern auch im Widerstreit zueinander stehen können:
Philosophie - Theologie,
Soziologie - Psychologie,
Justitz,
Wirtschaftswissenschaft.
So kann bei jeder einzelnen natur- oder geisteswissenschaftlichen Disziplin der beschriebene Kurvenverlauf den Zäsuren nachverfolgt werden.
1.2.3. Grenzen des Wachstums
Als
interessanteste Felder der technischen Entwicklung sind heute der Maschinenbau und
die Elektrotechnik (Bewegug, Kraft und Energie), die Informationsverarbeitung
(künstliche Intelligenz) und die Biotechnik (nachwachsende Rohstoffe und
Ernährung) anzusehen.
Noch dürfen
wir erwarten, daß es eine Zeit lang gelingen wird, durch Kombination und
Variation an sich bekannter Erkenntnisse und Lösungen Innovationen zu
erreichen. Es zeichnen sich auch noch ein paar wirklich neue technische
Lösungen ab. Doch es wird zusehends aufwendiger, sowohl technisch,
sicherheitstechnisch als auch finanziell. Es erhebt sich die Frage, ob dieser
Aufwand noch in einem vernünftigen Verhältnis zu den zu lösenden
Problemen stehen wird oder ob Problemvermeidung nicht die angemessenere Lösung
darstellt.
Die
Kernfrage für die Zukunft wird sein, wieviel technische Energie möglichst
regenerierbar und umweltverträglich zu welchem Aufwand zur Verfügung stehen
wird. Von der Beantwortung dieser Frage wird weltweit abhängen, welche Infrastruktur wir
entwickeln sollten und welchen Wohlstand wir für jeden Erdenbürger ereichen können.
1.3. Das "Prinzip Gott" als
zivilisatorisches Grundgesetz
Das Leben
jedes einzelnen Menschen weist "Göttliche Momente" auf:
-
den "göttlichen Funken" der Zeugung,
-
Ort und Zeitpunkt von Geburt und Tod und
- all die Momente in denen sich Schiksal realisiert, über Krankheit, Katastrophen und immer dann wenn Andere Entscheidungen treffen, die das eigene Leben berühren, ohne dass selbst Einfluß darauf genommen werden kann.
Was für das Schiksal des Einzelnen gilt hat seine Entsprechung im Schiksal von Menschengruppen und Völkern:
- Herausbildung von Ideen, zur Verfolgung bestimmter Ziele,
- Organisierung Gleichgesinnter, Bildung von Bündnissen,
- Orientierungswechsel in Abhängikeit von Führungspersönlichkeiten,
- Auseinandersetzung mit Gruppen anderer Interessenlage (Diskussion, Kampf mit Sieg oder Niederlage, Interessenausgleich).
Immer dann realisiert sich auch souveräner Wille Gottes (Schicksal).
Das Spannungsfeld des menschlichen Denkens besteht aus den Kategorien: "Gut" und "Böse". Denn die praktischen Lebensumstände weisen für die Mehrzahl der Menschen zu viele allgemein oder privat gemachte Negativerfahrungen auf, als daß sie annehmen würden, die Welt sei ausschließlich "Gut" organisiert.
In und zwischen Gruppen von Menschen bestimmen individualitäten den Umgang. Auch bei bestem Willen schleichen sich unmerklich Egoismen ein, die Rivalitäten und somit Kampf auslösen. Es ist eine Frage des vorher abzusprechenden Normverhaltens mit welchen Mitteln ein Konflikt ausgetragen wird. Es wird sich nicht immer sofort ein ausreichndes Maß an Gerechtigkeit herstellen lassen. Sache der Menschen ist Recht. Was Menschen voreinander vereinbart haben, das soll auch vor Gott gelten. Man muß darauf vertrauen, dass das "Prinzip Gott " in ggf. langen Zügen Gerechtigkeit schafft.
Die Kategorien "Gut" und "Böse" sind allenfalls Pole eines Kosmos von materiellen und geistigen Determinanten, die unser Leben und unser Handeln, so wir denn handeln können, bestimmen. Jeder Einzelne, jede Gruppe ist mehr oder weniger eingebunden wie auch gelegentlich Veränderungen ausgesetzt, die absehbar waren oder sich überraschend in Form von Schiksal realisieren. Die Veränderungen führen zu neuen Qualitäten und/oder Quantitäten und somit zu neuen Fixierungen. 2. These: Die Welt als Ganzes organisiert sich zu allen Zeiten als Gottesstaat.
Es muß an dieser Stelle zulässig sein, das "Prinzip Gott" soweit es Gruppen betrifft auch mit der Methode der Mengenlehre zu beschreiben. Alle Menschen der Erde teilen sich in das "Prinzip Gott". Soweit sie religiöse Gruppen bilden, die sich auf einen Gott oder mehrere Götter berufen. Diejenigen, die Gott als Größe nicht gelten lassen, fallen als solche in das "Prinzip Gott".
1.3.2. Der Beginn des
menschlichen Aufstieges
-
Naturgewalten abzuwähren (z.B. durch Kleidung und Behausung),
-
Naturkräfte systematisch vorzuhalten und zu nutzen (Werkzeuge, Feuer),
-
abstrakt zu denken und Sachverhalte durch Sprache zu artikulieren sowie
-
Aufgaben arbeitsteilig durchzuführen.
Somit
reagierten sie nicht mehr nur auf naturbestimmte Bedingungen sondern sie
schufen sich selbst Voraussetzungen ihre Lebensumstände günstiger zu gestalten.
Die Vervollkommnung dieser Fähigkeiten führte zu kulturellen Äußerungen in Form
von:
-
gegenständlicher Kunst als Gebrauchsgegenstand oder Kultobjekt,
-
Überlieferung von Erfahungen (mündlich und später schriftlich),
-
Gebräuchen und Rieten.
Die
allmählich ansteigende Qualität dieser Formen der Lebensbewältigung schied die
Menschheit endgültig von allen anderen Lebewesen.
Die Naturwissenschaften erforschen und enträtseln die Natur, oder wer möchte Gottes Plan der natürlichen Welt.
Glaube und Theologie
- schließen die Lücke zwischen gesichertem Wissen und
unerforschtem Rest und
- geben für die
Gesellschaft einen notwendigen moralischen Rahmen vor, der das Zusammenleben der
Menschen mit
Gesetzteskraft
(Altem zu Neuem Testament, laizistische
Gesetze) regelt.
1.3.4. Strukturen der 3 im Morgenland begründeten Monotheistischen Relegionen
Für den
abendländischen Kulturraum sind vor allem das Judentum, das Christentum und der
Islam von Bedeutung.
Die Überlieferungen des "Alten Testaments" bilden die Grundlage für alle 3 genannten Religionen. Dem Christentum und dem Islam ist gemein, daß sie durch Mission (auch mit Gewalt) viele Völker integrieren und zum jeweiligen Glauben führen und im Glauben halten konnten.
Allen gemein ist die Formulierung eines allgemeinen Willen Gottes wie er relativ inhaltsgleich in allen 3 Religionen (10 Gebote) formuliert ist.
Für die montheistischen Religionen ist folgende Frage und der Umgang mit ihr von großer Bedeutung:
Ist Gott allmächtig in Natur und Gesellschaft ? - auch
über das Böse (Naturkatastrophen, menschliches Unglück)
?
Im Alten 'Testament (also Juden, Christen und Moslems bekannt) fand ich dazu:
Aber, daß Gott seine Hand im Spiel haben könnte, habt ihr nicht
bedacht; ihr hattet keinen Blick für ihn, der das Unglück seit langem
vorbereitet hatte und geschehen ließ. "
(Jesaja 22,11,Satz 2; Bibel in heutigem Deutsch, Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1982)
So ist Gott allmächtig, auch im Bösen (vermeintlich Bösen), dass er geschehen läßt.
Das
Judentum blieb an das jüdische Volk gebunden, das ohne eigenes Bestreben über
viele Länder verteilt leben mußte. Bis zur Zerstreuung der Juden in römischer
Zeit gab es im jüdischen Volk in 4 Geistesrichtungen:
-
die Pharisäer, die gottgläubig waren,
-
die Sadduzäer, die nur die reale Welt gelten ließen (Materialisten)
-
die Essener, die einen besonderen Bund mit Gott geschlossen hatten
(Armutsgebot)
- und die Zeloten, die besonders stark für die Eigenstaatlichkeit der Juden eintraten.
Die Zeloten begingen als radikale Wiederstandskämpfer gegen
die Römer im Jahre 70 kollektiven Selbstmord auf der eingeschlossenen Festung
Masada. Zu dieser Zeit erfuhr das Judentum eine weitere Ausdünnung durch den Übertritt von Juden zum Christentum.
Menschen wie Karl Marx oder Leo Trotzki - um nur zwei zu nennnen wurden
zum Kristallisationspunkt der faschistischen Doktrin von der
Jüdisch-Bolschewistischen Weltverschwörung, die direkt in die
bisher größte Zivilisationskathastrophe: den Holocaust
mündete.
Bei aller Anpassung des Judentums an das Christentum in den letzten
2000 Jahren bleibt als grundlegende Rechtsstruktur: Auge um Auge, Zahn
um Zahn.
Die
moralische Qualität des Christentums ergibt sich aus der Überwindung dieser Rechtsordnung mit den Forderungen nach:
-
der Liebe (zu Gott, zu sich selbst und zu den Menschen) als Basis allen Handelns,
-
aus dem Gebot der Feindesliebe (bezogen auf andere Menschen) und
- dem immer geltenden Versöhnungsgebot gegenüber Gott und anderen Menschen und
- der Öffnung des abrahameischen Monotheismus für alle Menschen und Völker.
Jesus
Christus, als König der Könige, steht für die Versöhnung der Menschen
mit dem Gott, der Böses und Leid nicht ausschließt. Er wird zum Mittler zwischen Gott (Vater) und den Menschen und hat Macht über sie.
Es wird die Dreifaltigkeit Gottes als: Gott Vater, Gottes
Sohn: Jesus Christus und den alles insperierenden und durchdringenden Heiligen Geist
begründet.
In der historischen
Realität haben Christen immer wieder untereinander und
gegenüber Anderen die Regeln des Neuen Testaments verlassen.
Zum Ehrgesetz des Christentum gehöhrt es, den Übergang
in das alte Testament korrekt anzusagen (Kiegserklärung).
Erst diese Grundstruktur des verbundenen Juden- und Christentum bringt meiner Meinung nach in entscheidenden Vorteil. Es macht die Welt nach altem Vorbild von oben her (Kaiser- und Königtum) steuerbar und erwies sich in den Aufstiegskriesen der unteren und oberen Unstetigkeit der Menschheitsentwicklungskurve als selbstregulierend. Dies ist zu sagen, bei allem Respekt für die Opfer, die bei der Durchdringung ihrer Position im Bezug auf Menschheitsinteressen im Glauben und intelektuell in der Regel zu kurz griffen.
Der Islam fordert die Hingabe jedes Einzelnen an Gott als
oberste Regel. Er erklärt den Ausstieg aus dem Entwicklung treibenden jüdisch-christlichen System .
Der
Prophet Mohamed (*um 570 bis 632) verzichtet in seiner Lehre
auf die
Dreifaltigkeit. Dafür gibt es mit Blick auf Juden- und Christentum
einen "...ausdrücklichen Verzicht auf einen Einheitsglauben
für
die Menschheit im Koran. Die Religionen sollen stattdessen um ein
Maximum der Realisation des Guten konkurrieren.
(ISLAM, Muhammad Salim Abdullah, Gütersloher Verlagshaus 1995, S.17).
1.3.5. Das Christentum als tragende Relegion des steilen Aufstiegs
Mit dem
Aufstieg des Christentums zur Mehrheits- und Staatsreligion im römischen Reich
im 4. Jahrhundert wurde das Christentum zum Eckpfeiler staatlicher Macht.
Später ergänzen staatliche Gesetze den religiösen Rahmen. Als erstes bedeutendes Gesetz dieser Art im
abendländischen Raum ist die als grundlegendes britisches Staatgesetz geltende Magna Charta von 1215 anzusehen.
Der niedere Unstetigkeitsbereich ist die Zeit der Spaltung des Christentums in katholische und reformierte Kirche. Die Reformation bereitete wenn auch unwissend- und unwillentlich den Weg für die Aufklärung und die später von Teilen der Gesellschaft pilosophisch begründete Abkehr von jeder Religion und der Begründung von sozialistisch/kommunistischer und faschistischer Weltanschauung.
Neben der Dreifaltigkeit gibt es für mich einen weiteren Baustein, der den Erfolg des christlichen Glaubens erklärt:
Denkt man sich Gott als Gedanken aller Väter, so ist Jesus Christus als Sohn aller Väter (Gott) und Mütter (Maria) anzusehen. Es ist das vorangestellte Leidensszenario des Jesus Christus, das unser eigenes Schiksal relativiert und leichter erträglich macht. Daraus ergibt sich das dem christlichen Glauben zwingend innewohnende Versöhnungsprinzip, druch das die christlich geprägten Völker Europas, den beispiellosen Aufstieg aus Unwissenheit in eine von schwerer Arbeit befreite Zukunft fast geschafft haben. So haben wir uns einen Teil des Paradieses vom Himmel geholt, auch wenn in anderen Teilen unseres sonstigen politischen und sozialen Lebens die Problemlösungen noch dahinter zurückbleiben.
In
anbetracht der Größe dieser Aufgabe: als Menschheit in
steilem Aufstieg den Bereich der höheren Stetigkeit zu erreichen
und
der Unzulänglichkeit
aller Beteiligten sehe ich im Christentum eine Optimierung hinsichtlich
der
Minimierung
der menschlichen Leiden und Verluste. So wurde das Christentum
zur bewährten Religion der
Macht. Diese Macht ist nach allem gesagten wie der Begriff "Gott "
selbst positiv zu besetzen. Das so gelenkte Glaubensbedürfnis
bietet
Entscheidungsfreiheit für jeden und verlangt von jedem
Einzelnen Verantwortlichkeit für sein tun. So bleiben wir
Menschen es, die Tun! Aber wir
sollten nicht entscheiden wollen, wo Raum für Entwicklung
bleibt, bis sich die Dinge friedlich entschieden haben.
1.3.5. Prägung und Bestimmtheit des individuellen menschlichen Denkens
- von der Notwendigkeit sich im praktischen Leben zu behaupten,
- von dem durch Bildung erworbenen Wissen und seinen ausgeprägten Fähigkeiten,
-
von seinen Erfahrungen in den sozialen Gruppen denen er angehört (Nationalität, Relegion, Berufsstand, Organisationen etc.),
- von der Stellung in der Familie und in sozialen Guppen,
- und von eigenen Überlegungen.
Sein Handeln bei Herausforderungen und Veränderungen ist so oft erstaunlich determiniert.
1.4. Kritik religionsfreier philosophischer Überlegungen
In der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich 2 Ansätze
zur Erklärung der gesellschaftlichen Entwicklung nach Marx und Nietzsche, die das gleiche beschrieben und polarisierend, zu den Wurzeln entgegengesetzter Ideologien wurden.
1.4.1. Die Marxistische Gesellschaftsauffassung
Diese Entwicklungslinie führte zur Oktoberrevoluton in
Rußland mit dem anschließenden, opferreichen Versuch des
Aufbaus einer neuen sozialistischen Gesellschaft. Einen gescheiteteten Versuch, dem
ich jedoch ehrbare Absichten nicht gänzlich absprechen will.
1.4.2. Die Herren- und Sklavenmoral
Es ist ein
Fehler der marxschen Geschichtstheorie die ich ansonsten für durchaus schlüssig halte, die Geschichte der Welt ohne Gott
erklären zu wollen. An Hand der Betrachtung von deutscher - und Weltgeschichte soll die These von der
Welt als "Gottesstaat" belegt werden.
1.5.1. Geschichte bis 1500 (Zeit der niederen Stetigkeit)
Im Jahre
391 wird das Christentum römische Staatsreligion. Es hat somit den Aufstieg von
einer Sekte, vornehmlich unterdrückter zur Mehrheitsreligion auch der
Herrschenden geschafft.
Bis 1054
vollzog sich der Abfall der orthdoxen (Ost-) Kirchen von Rom. Insbesondere für
die slavischen Völker Rußlands kann dieser Abfall als eine Anpassung an die
natürlichen Lebensbedingungen (geringere Siedlungsdichte, lange kalte Winter)
gesehen werden.
Die
gesellschaftliche Entwicklung verlief in Westeuropa auf grund besserer
natürlicher Bedingungen schneller. Sie schuf die logistischen Voraussetzungen
für die Kreuzzüge im Zeitraum 1000 bis 1300.
Um
1500
hatte die gesellschaftliche Entwicklung in Westeuropa einen Stand
erreicht, der
mit dem Beginn der geographischen Entdeckungen zu einem neuen Weltbild
führte.
Dieses veränderte Weltbild, der Dogmatismus und die weitgehende
moralische
Verkommenheit (Mißstände) in der bestehenden, noch
einheitlichen abendländisch-christlichen Kirche führte in
eine weitere Spaltung der Kirche durch die
Reformation, die sich auf große Teile West- und Mitteleuropas
erstreckte. Die unterschiedlichen Glaubensinterpretationen
widerspiegelten auch
unterschiedliche Stände gesellschaftlicher Entwicklung. In den
reformierten
Ländern beschleunigte sich die wirtschaftliche- und
gesellschaftliche
Entwicklung mehr als in den anderen Ländern. Die Zeit der
Reformation wurde zur Zeit der niederen Unstetigkeit der
Menschheitsentwicklungskurve.
1.5.2. Reformation und Aufklärung (Zeit der niederen Unstetigkeit)
Die
Reformation wurde von vielen feudalen Landesherren ("von Gottes
Gnaden") mitgetragen. Die Reformation maß dem einzelnen Menschen
mehr
Verantwortung für sein eigenes Schiksal zu. Diese
Eigenverantwortlichkeit auch
des untersten Standes, der Bauern, wandte sich im deutschen Bauernkrieg
(1524-1525) dann
selbst auch gegen die reformierten Landesherren. Die alte Ordnung
geriet ins Wanken und konnte nur durch die vereinte militärische
Überlegenheit der Fürsten aufrechterhalten werden.
Der
30-jährige Krieg (1618-1648) bildet den Eingang in die Neuzeit. Er
war ein
Krieg um Macht und auch ein Krieg um Glaubensfragen; Reformation
gegen Gegenreformation. Er war von keiner Seite zu gewinnen. Der
Westfälische Frieden von 1648 bestetigte unter anderem den
Augsburger Religionsfrieden von 1555, der die protestantische Religion
gleichberechtigt anerkannte.
Die
Reformation und Aufklärung mit dem Aufstieg des Bürgertums ließen die
gutsherrschaftlich-feudale Ordnung, die auch für schwache Mitglieder ein
Mindestmaß an sozialer Sicherheit bot, zerfallen. Neu heraus bildete sich die
Arbeiterschaft, die sich auf mittlere Sicht mit elenden Existenzbedingungen
begnügen mußte. So hat die Reformation den Elenden und am wenigsten Gebildeten
auch die "Freiheit eines Christenmenschen" und die soziale Entkoppelung der Stände vorangetrieben.
Man konnte Religion nach Marx ganz verwerfen, den Klassenkampf betreiben und so letztlich
Nietzsches Sklavenmoral zu verfallen.
Den jeweils
Herrschenden, blieb nur die Möglichkeit nach der Herrenmoral zu handeln.
Schließlich war zu keiner Zeit mehr zu verteilen, als erzeugt wurde. Das was
die Wohlhabenden abzugeben hatten, hätte zu keiner Zeit die Ansprüche der
Aufbegehernden befriedigen können. Doch die Herrschenden häuften an und
verfügten vor allem über Kulturgüter die wir heute noch schätzen und bewundern.
1.5.3. Geschichte bis zum 20. Jahrhundert (Zeit des Steilen Aufstiegs)
Die Zeit zwischen
Reformation und Oktoberevolution wurde durch meherer revlutionäre
Veränderungen insbesondere in England, Frankreich, Rußland
und nicht zuletzt in Deutschland geprägt. Herrschaftsstrukturen
wurden radikal und oft blutig verändert. Tendenziell wurde der
Übergang von autokratischen Monarchien zu parlamentarischen
Demokratien vorangetrieben. Das Gottesgnadentum Einzelner wurde
abgelöst.
1.5.4. Das "Prinzip Gott"
und das 20. Jahrhundert (Ende des steilen
Aufstieges, Erreichen der Zeit der höheren Unstetigkeit)
Die
Geschichte des 20. Jahrhunderts ist geprägt von 2 Weltkriegen, die
zusammengenommen auch einen etwa 30-jährigen Krieg (1914-1945) ergeben.
Die
Umwälzungen dieses 20. Jahrhunderts nahmen 1905 ihren Anfang in dem durch
Rückständigkeit und einen verlorenen Krieg geschwächten zaristischen Rußland.
Damals ließ der Zar, von "Gottes Gnaden Herrscher aller Reußen", sein friedlich
demonstrierendes Volk niederschießen. Hier wurde die Herrschaft von Gottes
Gnaden, die als Protektion für das eigene Volk gedacht war, in fataler Weise
pervertiert. Gegen Ende des 1. Weltkrieges 1917 sollte das zaristische System
unter dem Druck eines von bezahlten Berufsrevolutionären angeführten Aufstandes
zusammenbrechen. Das Geld hierfür stammte zu einem nicht geringen Teil aus der
kaiserlich-deutschen Kriegskasse. Der Aufstand sollte für Deutschland in dem
Zweifrontenkrieg Entlastung und Frieden im Osten bringen. Doch auch damit war der
Krieg insgesamt für Deutschland nicht mehr zu gewinnen. Die Kaiserreiche hatten
ausgedient. Rußland versank für Jahre in Bürgerkrieg, der letztlich einer
menschenfeindlichen Diktatur zum Sieg verhalf. Deutschland wurde nach häftigen
Auseinandersetzungen 1918-1923 bürgerliche Republik. Zwischen Deutschland und der Sowjetunion gab es in den 20-er Jahren eine verdeckte militärische
Zusammenarbeit, die sicher auch einen tieferen Einblick deutscher Militärs in
sowjetische Interner unter Stalin erlaubte. Der Charakter dieses Systems, das
Weltanspruch erhob, mußte im Umfeld dieser Zusammenarbeit erkennbar geworden
sein. Diese Erkenntnis mag Anteil haben an der Förderung, die die NSDAP aus
Kreisen des Militärs und der Wirtschaft erfuhr. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus
wurde dem deutschen Volk Herrenmoral verordnet um es in einen Krieg zu führen
gegen ein Volk, das russische Volk, dessen Führer die Sowjetunion
aus
aufständischer Sklavenmoral geschaffen hatten. Hier bildeten sich
mentale Gegengewichte heraus. Beim Führer des sowjetischen
Staatswesens, Josef Stalin,
konnte man nicht ausschließen, daß er bei Vorhandensein
einer ausreichenden
ökonomischen und militärischen Basis selbst zum Krieg gegen
Westeuropa rüsten
würde. Diese Option war Anfang der 30-er Jahre wahrscheinlicher als
Ende der
30-er als ein Großteil der sowjetrussischen Führungselite
durch interne
Säuberungen physisch vernichtet worden war. Doch bis zum Ende der
30-er Jahre
hatte sich der deutsche Nationalsozialismus längst
verselbständigt. Der deutschen
Führung unter Adolf Hitler gelang es innerhalb weniger Jahre das
deutsche Volk
durch Terror, soziale Verbesserungen und mental (pseudoreligiöses:
fabulieren von der
Vorsehung) auf das faschistische Herrschaftssystem abzugleichen.
Um Basis zu
sichern führte der deutsche Faschismus Krieg in Polen, im Westen, im Norden und
im Südosten um dann den Krieg zu führen den er programmatisch von Anfang an
führen wollte: den Krieg gegen die Sowjetunion: Herrenvolk gegen Sklavenvolk mit
einer mörderischen "alles ist erlaubt Moral" der "Herren".
Eine diffuse Vorsehung, Gott, außerhalb des Alten- und Neuen Testaments, gegen
systematischen Atheismus.
Der weltweite Widerstand gegen Nazideutschland und seine europäischen Verbündeten greift erst spät. Am 06. Juni 1944 wird in Frankreich eine strategisch bedeutsame zweite Front eröffnet. Waren die "Kämpfenden Bestien" (Deutschland und Sowjetrußland) inzwischen ausreichend ausgeblutet? Den Sieg über Nazideutschland trugen die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion; das die größten Kriegslasten trug, noch gemeinsam davon. Bald danach zerfiel diese Koalition an dem 1917 in die Welt gesetzten Widerspruch; an der zur Herrschaft gelangten Sklavenmoral in der Sowjetunion.
Hat
Deutschland mit der Förderung der russischen Revolution 1917, in einem über
alles tiefgläubigen, orthodox-christlichen Land, den Teufel in die Welt
gesetzt; mußte Deutschland selbst als Beelzebub mobilmachen um den Teufel
auszutreiben? Kämpfen immer Gut (Gott) gegen Böse (Teufel)? Oder läßt man in
Gott nicht zweckmäßigerweise Ganzböse (Beelzebub) gegen Böse (Teufel) kämpfen
bis Gut (Gott) wieder die Spielregeln diktieren kann? Neue Spielregeln, sprich
internationales Recht, stellten 1945 das Nürnberger Gericht und mehr noch die
Deklaration der Menschenrechte durch die UNO am 10. Dezember 1948 auf.
Beelzebub
machte scheinbar völlig selbständig mobil und scheiterte in diesem System
notwendigerweise vollständig. Beelzebub (Deutschland) geriet unter 45 Jahre
Fremdherschaft unter "Gute" und "Böse". Es gibt einen
langen kalten Krieg zwischen "Gut" und "Böse" währendessen
der ehemalige Beelzebub (Deutschland) in zwei Teilstaaten gewandelt wieder gut
zu Kräften kommt. Im Jahre 1989 gewinnt "Gut" den kalten Krieg auch für Teufel
und Beelzebub.
So gesehen
war die deutsche Beelzebub-Option das Schwert Gottes, das im Interesse der
gesamten Menschheit geführt wurde um bei allem Leid, die Leiden insgesamt
gering zu halten.
Die Verwerfungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren
auch begründet in dem rasanten Tempo der technischen Entwicklung. Es spricht
für das Prinzip: Gott und die Verantwortung einzelner Wissenschaftler, daß den
Nazis die Atombombe nicht in die Hände fiel, sondern dass diese in den USA und
in der Sowjetunion
zweimal fast zeitgleich entwickelt wurde. Die Atomwaffen wurden zum
Schwert, das dies Welt biher vor einen weiteren großen Krieg bewahrt hat.
War
die
Geschichte von 1914 an so geplant? Wohl kaum. Solche Planungen
enthalten zu viele Unbekannte, als dass sie als Menschwenwerk
funktionieren könnten. So wie der Verlauf der Geschichte war, gab
es auch oft konkrete Chancen auf andere Zukunftsoptionen, die einen
anderen, weniger blutigen, Verlauf der Geschichte ergeben
hätten.
Bei allem Vertrauen in das steuernde und selbstregulierende "Prinzip Gott" wäre dann
vielleicht weniger zu korrigieren gewesen. Hier zeigt sich die
Verantwortung jedes Einzelnen, menschlicher Gruppen und ihrer
Führer. Andererseits muß eingeräumt werden,
das Kathastrophen (Faschismus), deren Ursachen, Art und
Außmaß
man vorab nicht kennt, auch nur schwer zu verhindern sind. Alte
geschlossene Staatsgebilde wie: Persien, Ägypten, China, Japan
haben über viele Jahrhunderte bewiesen, das sie als
Gott-königreiche über lange Zeit erfogreich steuerbar waren,
solange Abschottung durchgehealten werden konnte.
Gerade
das 20. Jahrhundert zeigt, dass sich bei Bedarf globale Kräfte, massenpsychologisch
mobilisieren, die verhindern dass die Menschheit als Ganzes im
moralischen
Standard zurück fällt. So konnte der Faschismus
militärisch geschlagen und weit zurückgedrängt
werden. Der sozialistische Entwurf konnte durch, und nach dem 2.
Weltkrieg in eine scheinbar friedliche Weltordnung, die "Kalter Krieg"
hieß,
eingebunden werden.
Später brach der lSozialismus, als Diktatur ehemaliger Opfer, an seiner systematischen Unfähigkeit zur
Herrschaft zusammen. Das System konnte friedlich überwunden
werden. Der Traum von der Möglichkeit einer sozial gerechten Welt
wurde dadurch wohl beschädigt, ging aber nicht verloren.
Schaut man heute auf die Ergebnisse des 30-jährigen Krieges des 20. Jahrhunderts können wir deutschen trotz aller Verluste und Trauer, die bleiben wird und bleiben soll, zufrieden sein. Wir können eingebettet auf einem Kontinent wechselseitiger Interessen in Frieden leben und ein hohes Maß an Wohlstand genießen.
Nur
eines fehlt uns Deutschen
scheinbar, die Ehre, die die anderen Völker für sich in
Anspruch nehmen können.
War es ehrlos, als Beelzebub im System Gott (Interesse der gesamten
Menschheit) eingesetzt worden zu sein? Beelzebub steht dichter bei
Gott als
der Teufel, der beide hassen muß. Doch was ist Haß? Ist er
nicht nur ein
extremer Teil der Liebe, die Gott zwischen uns Menschen gesetzt hat? So
gesehen
haben wir Deutschen genau soviel Ehre wie jedes andere Volk der Welt.
Müssen
wir jetzt den Teufel ächten? Sicherlich nicht. Ohne die Rolle des
vermeitlich Bösen von Gut und Gott wegführenden
in der Geschichte, läuft die Geschichte der menschlichen
Zivilisation
nicht. Gott hätte seine Ziele:
- uns Menschen das "Prinzip Gott"
selbst erkennen
zu lassen und
- den steilen Aufstieg
der Menschheit
nicht erreichen können. Wir dürfen also an Gott wie alle Generationen
vor uns innständig glauben, während wir heute auch gleichzeitig in der Lage
sind ihn als Prinzip der Menschheitsentwicklung zu erkennen! So gesehen ist die Welt Gottesstaat; war und ist jede Herrschaft von Gottes Gnaden.
Aus der Erkenntnis des "Prinzips Gott"
ergibt sich die neue Qualität der Verantwortung der Menschen in und für die Welt.
1. Für den Verlauf der zivilisatorischen
Entwicklung der Menschheit gibt es einen Idealverlauf der Ausgangs- und
Zielnivau verbindet.
2. Die Welt als Ganzes organisiert
sich zu allen Zeiten als Gottesstaat.
2.1 Glaubensmäßige Verfaßtheit
der Welt
In Gott
treffen sich alle Religionen und alle Menschen der Welt. Die einzelnen Völker
haben eigene Religionen und Glaubenstraditionen ausgeprägt, die ganz
wesentlich ihre kulturelle Identität ausmachen. Niemand muß hingehen und den
Völkern die Vorstellung von Gott als Identifikationspunkt menschlicher Gruppen
zu normen.
Es wird zukünftig in verstärktem Maße darum gehen, integrativ zu glauben, das
heißt im eigenen Glauben alle Andersgläubigen mit zu denken, ihnen Raum zu geben. Gleichwohl können separate religiöse Vorstellungen nicht zur
Legitimation von Egoismen akzeptiert oder toleriert werden. Erkennt eine
Religion Gott (ggf. auch Götter) an, muß sie auch in Gott alle anderen
Religionen anerkennen und tolerieren soweit diese mit dem Völkerrecht in
Übereinstimmung stehen, das in hohem Maße christlich geprägt ist.
Aus der
oben getroffenen Erkenntnis des "Prinzip Gott" für die Welt ergibt
sich eine neue Qualität der Verantwortung der Weltpolitik für
die Menschheit.
In der Vergangenheit konnten einzelne Völker Politik betreiben,
die zur
Katastrophe für ganze Regionen und die Welt wurden. Die
Völker müssen sich heute auch in ihren relegiösen Vorstellungen dem weiterentwickelten
Völkerrecht unterordnen.
2.2. Immerwährend
fortbestehende Notwendigkeit von Herrschaft
Vom gegenwärtigen komplexen Stand der Entwicklung aller Lebensbereiche her, ist nicht zu erkennen, dass Gesellschaft ohne Leitung und Herrschaft auskommen könnte. Herrschaft muß die Verantwortlichkeit für die komplexen Prozesse der Gesellschaft sicherstellen.
2.3. Demokratie als Herrschaftsform
Die parlamentarische Demokratie, so wie wir sie heute erleben, stellt eine hohe Entwicklungsstufe der Herrschaft dar. Sie durchdringt einen Großteil der gesellschaftlichen Ebenen und Strukturen. Sie ist gelegentlich ermüdend langwierig. Doch Probleme müssen ausgehalten werden, bis sie gelöst oder am Besten aufgelöst werden können. Vorschnelle Entscheidungen sind oft nur Umwege. Mehrheit allein ist kein Garant für eine zutreffende Analyse und/oder die adäquate Lösung eines Problems. Aber einer Demokratie fällt es leichter sich zu korrigieren. Erwarten wir eine Zeit der allmählichen Weiterentwicklung. Eine evolutionäre Zeit, die
- die Herausforderungen der menschlichen Existenz, der Diktatur Gottes, verstanden als Gesamtinteresse der Menschheit bewältigt und
- soziale Gerechtigkeit (nicht zwingend Gleichheit aller) herstellt.
2.4. Schlußgedanke zwischen Vision und Traum: fürstlich leben
Man
kann überlegen, ob zur Festigung von Einigung und Staatlichkeit
der Europäischen Union der Gottesbezug in der
Repräsentanz europäischer Staatlichkeit durch
Wiederherstellung der nationalen Monarchien in konstitutioneller Form,
unter dem Dach eines europäischen Wahlkaisertums eingerichtet
werden kann. Eine solche Repräsentanz entspräche der in
Europa vorherrschenden christlichen Religion und abendländischen
Kultur und würde die Identität der Völker
stärken.
Die konstitutionelle Monarchie kann
die Familie der Gesellschaft voranstellen, wie es die noch bestehenden
europäischen Monarchien tun.
Dann könnte auch
überlegt werden, in wieweit Adelsstrukturen auf niedere
Staatsstrukturen herunterzubrechen wären.
Unabhängig von der Repräsentanz staatlicher Macht kann es jeder Einzelne, wie zu allen Zeiten, schaffen
- aufbauend auf dem ihm von Gott beliehenen Schatz an Fähigkeiten,
- im Glauben innerlich frei und
- im Wissen um das was vor Gott und den Menschen Recht ist
fürstlich zu leben und sein Glück zu finden.